ENSEMBLE

Andreas Wolf

Andreas Wolf

Andreas Wolf übernahm zum Beginn der Spielzeit 2021/2022 die Position des 1. Kapellmeister des Deutschen Nationaltheaters und der Staatskapelle Weimar.

Nach dem Abitur ging Andreas Wolf zunächst seinen naturwissenschaftlichen Interessen nach und studierte Elektrotechnik, Mathematik und Physik, entschied sich aber dann, seinen musischen Neigungen folgend, nach München an die dortige Hochschule für Musik zu wechseln. Dort studierte er Orchesterdirigieren bei Prof. Hermann Michael und Gesang bei Prof. Joseph Loibl, während er seine pianistische Ausbildung bei Prof. Gitti Pirner erhielt. Maßgeblichen Einfluss auf seine musikalische Entwicklung hatte dort Sir Colin Davis, mit dem er in verschiedenen Projekten zusammenarbeiten durfte. Weitere Erfahrungen sammelt er in dieser Zeit nebenbei auch als Repetitor am Theater am Gärtnerplatz und als Chorsänger im Chor der Bayerischen Staatsoper. Noch während seines Studiums konnte er sich in der Vorauswahl für den Donatella Flick Wettbewerb durchsetzen und wurde für die Finalrunde nach London eingeladen.

Nach Beendigung seines Studiums mit dem Meisterklassendiplom entschied sich der gebürtige Regensburger dann für eine klassische Kapellmeisterlaufbahn. Eine erste Anstellung fand er als Solorepetitor mit Dirigierverpflichtung am damaligen Schillertheater NRW in Wuppertal. Kurz darauf wechselte er als 2. Kapellmeister an die Städtischen Bühnen Münster. Erste Gastengagements führten ihn in dieser Zeit nach Mendoza (Argentinien) und Athen. Danach folgten als weitere Stationen das Staatstheater Kassel, die Staatsoper Hannover und das Staatstheater Saarbrücken. In dieser Zeit erarbeitete er sich systematisch ein umfangreiches Repertoire vom Barock bis zur Moderne, das auch Filmmusik einschließt und dirigierte Werke wie »Ariadne auf Naxos«, »Salome«, »Parsifal«, »Tannhäuser«, »Turandot« oder die deutsche Erstaufführung von John Adams’ »Dr. Atomic«.

Von 2013 bis 2021 war Andreas Wolf am Theater Lübeck als 1. Kapellmeister und stellvertretender GMD sowie von 2017 bis 2019 als Kommissarischer GMD engagiert. Dort fanden u. a. seine Interpretationen von Schostakowitschs »Lady Macbeth«, Schrekers »Der ferne Klang« und zuletzt Milhauds »Christophe Colomb« auch international großes Interesse und festigten seinen Ruf als Spezialist für die Musik des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Es folgten Debüts 2014 in der Biwako Hall in Japan, 2016 in Daegu in Südkorea sowie 2019 im Teatro Pisa in Italien und in der Hamburger Elbphilharmonie. Seitdem ist er auch auf den Konzertpodien ein gefragter Gast.

Andreas Wolf dirigierte zahlreiche Orchester im In- und Ausland wie z.B. das Osaka Symphony Orchestra, das Orchestra Arché, die Münchner Symphoniker, die Hamburger Symphoniker, das Orchester des Nationaltheaters Mannheim, die Badische Staatskapelle Karlsruhe oder das Georgische Kammerorchester und arbeitete mit Künstler*innen wie Arabella Steinbacher, Christiane Oelze, Detlev Roth oder Götz Alsmann zusammen.

Als Operndirigent gilt sein besonderes Augenmerk neben der musikalischen Arbeit mit Solist*innen, Chor und Orchester der Gestaltung einer Einheit von Musik und szenischem Geschehen, auch und insbesondere unter Einbeziehung außermusikalischer Aspekte. Das macht ihn zu einem sehr gefragten Partner von Regisseuren wie Jochen Biganzoli, Immo Karaman oder Tilman Knabe. In Kritiken zu seinen Produktionen und Konzerten ist immer wieder von seinem dramatischen Zugriff, seiner stilistischen Vielfalt und seinem Klangsinn die Rede. Unter Instrumentalist*innen und Sänger*innen hat er sich den Ruf eines feinsinnigen Begleiters erarbeitet. Christiane Oelze schrieb nach einem gemeinsamen Konzert mit Brahms´ Requiem in der Elbphilharmonie Hamburg: »Andreas Wolf ist ein Sängerdirigent. Er spürt, trägt, atmet. Es geht ihm immer um die Musik, er verfolgt sein Ziel einer vielschichtigen, klanglich ausbalancierten und berührenden Aufführung mit einer heiteren Gelassenheit, und doch voller Passion, ohne sich selbst in den Vordergrund zu stellen […]«

  www.andreaswolf-conductor.de

 

Foto: Candy Welz