- Sebastian Martin (Regie)
- Sabine Kohlstedt (Bühne & Kostüme)
- Carsten Weber (Dramaturgie)
- Norbert Drysz (Licht)
- Falk Grieffenhagen (Musik & Video)
- Redoute
- Premiere 11.04.2024
- Stückdauer 1 Std. 30 Min.
Moby Dick
Schauspiel nach dem Roman von Herman Melville
Theaterfassung von Sebastian Martin und Carsten Weber
Der junge Seemann Ismael wird auf dem Walfänger Pequod Zeuge der irrsinnigen Rache des gekränkten Kapitän Ahab, dem der weiße Wal Moby Dick einst ein Bein Abriss. Herman Melvilles berühmte Abenteuergeschichte in der Regie von Sebastian Martin.
»Nennt mich Ismael.« Mit diesen berühmten ersten Worten nimmt ein abenteuerlustiger Seemann die Lesenden mit auf eine Reise, die insgesamt vier Jahre dauern wird. Der junge Mann heuert, von Fernweh getrieben, auf dem Walfänger Pequod an und wird unversehens Teil der Rachepläne Kapitän Ahabs, dem der berühmt-berüchtigte weiße Wal Moby Dick einst ein Bein abriss. Ahab schwört seine Gefolgschaft auf das irrsinnige Unterfangen ein, diesen einen Wal in den unendlichen Weiten der Ozeane zu finden. Gegenwehr der Mannschaft gibt es kaum, denn wem die Tötung des Wals gelingt, dem winkt eine Dublone Gold als Belohnung. Und doch: »Es war das Weiß des Wals, das mich weit mehr als alles andere in Angst und Schrecken versetzte,« stellt Ismael mitten im Atlantik fest, aber er und die Besatzung der Pequod scheint Ahabs Wahn auf Gedeih und Verderb ausgeliefert zu sein.
Zu seinen Lebzeiten war dem US-amerikanischen Autor Herman Melville mit seinem ungewöhnlichen Roman »Moby Dick; oder: Der Wal« kein großer Erfolg vergönnt. Ungewöhnlich nicht nur deshalb, weil darin unterschiedlichste literarische Formen – wissenschaftliche Abhandlungen, lyrische und dramatische Passagen – nebeneinander stehen. Melville unternimmt darin vielmehr den aberwitzigen Versuch, anhand einer abenteuerlichen Schiffsreise eine philosophisch-wissenschaftliche Abhandlung über den Menschen und sein Verhältnis zu Gott und der Natur zu verfassen. Bis 1859, sechs Jahre nach Erscheinen des Romans, das erste Mal in den USA Erdöl gefördert wurde, war das begehrte Walrat, eine ölige Flüssigkeit aus dem Schädel des Pottwals, des Pottwals der wichtigste Brennstoff der Welt und Schmiermittel der industriellen Revolution. Damals wie heute sind günstige Energieträger sowohl Voraussetzung für Wohlstand als auch Ursache für unermessliche Naturzerstörung, die den Menschen dazu zwingt, sein Verhältnis zur Umwelt immer wieder zu befragen. Dies bettet Melville in eine spannende Abenteuergeschichte ein, der sich Regisseur Sebastian Martin annehmen wird.