© Candy Welz
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  • Großes Haus
  • Premiere 05.10.2018
  • Stückdauer 1 Std. 50 Min.
  • Alter ab 16 Jahren

A Clockwork Orange

nach Anthony Burgess

Übersetzung von Ulrich Blumenbach

Wie wilde Tiere streifen Alex und seine Droogs durch die Straßen, vergewaltigen Frauen und prügeln auf alles und jeden ein, der ihnen vor die Füße gerät. Bis die Gang ihren Anführer an die Polizei verrät. Zu mehrjähriger Haft verurteilt, wird Alex für ein Experiment ausgewählt, das ihn von seiner Gewaltbereitschaft ›befreien‹ soll.

1962 als Zukunftsvision entstanden, die längst unmittelbare Gegenwart sein könnte, nimmt Autor Anthony Burgess in seinem Roman »A Clockwork Orange« nicht zuletzt die Frage nach der Überwindung des Bösen durch biotechnologische Eingriffe in den Fokus. Weisen Konditionierungen dieser Art die Forderung nach ›political correctness‹ oder einfach Belohnungsapps den richtigen Weg zur (Ver-)Besserung des Menschen?

Der exzessiven Gewalt bei Burgess stellt Hasko Weber als musikalische Entsprechung Songs der Band »Rammstein« gegenüber. Drums, harte Basslinien, verzerrte und rifflastige Gitarren sowie repetitive elektronische Arrangements werden die Geschichte unnachgiebig vorantreiben.

Hinweis: Bei der Inszenierung »A Clockwork Orange« wird es zu hohen Lautstärkepegeln kommen. Daher stellen wir Ihnen Gehörschutz zur Verfügung, ohne den das Anhören der Vorstellung auf eigene Gefahr erfolgt. Weiterhin werden mehrfach Stroboskoplicht, Nebel und andere Spezialeffekte zum Einsatz kommen. Die Vorstellung ist nicht für Besucher*innen unter 16 Jahren geeignet.

Unsere Inszenierung A CLOCKWORK ORANGE entstand im Jahr 2018, um auf die gesellschaftliche Relevanz einer wachsenden Bereitschaft zu exzessiver Gewalt hinzuweisen. Sowohl der Roman von A. Burgess, als auch der gleichnamige Film von S. Kubrick widmeten sich zu unterschiedlichen Zeiten diesem Komplex und verwendeten dafür inhaltlich und ästhetisch provozierende Mittel.

In diesem Kontext haben wir uns für die musikalische und textliche Ergänzung der Handlung durch 13 Songs der Gruppe RAMMSTEIN entschieden. Die Songs verknüpfen sich mit den Motivationen der Figuren des Stückes und werden live gespielt und gesungen. Diese ästhetische Entscheidung prägt die Aufführung sehr stark und hat einen großen Anteil an der breit gefächerten Wahrnehmung durch unser Publikum.

Es ist uns wichtig an dieser Stelle darauf hinzuweisen, dass wir die öffentlichen Vorwürfe gegen den Sänger Till Lindemann und Mitglieder der Band RAMMSTEIN mit Aufmerksamkeit zur Kenntnis genommen haben. Wir distanzieren uns in diesem Zusammenhang ausdrücklich und generell von jeder Form sexuellen Machtmissbrauchs, sowie körperlicher und psychischer Gewaltausübung besonders gegenüber Frauen. Dafür stehen wir als Ensemble und als Theater.

ℹ️ Hintergrundinfos und Eindrücke von den Proben finden Sie hier.

ℹ️ Informationen zu sensiblen Themen, Inhalten und sensorischen Reizen in der Inszenierung finden Sie hier.

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»Dass die Neuproduktion des Deutschen Nationaltheaters Weimar absolut glänzend, faszinierend, mitreißend und schlichtweg toll geraten ist, kann man nicht in Frage stellen. (...) Generalintendant Hasko Weber verstärkt am Regiepult die in Stanley Kubricks Kult-Film angedeuteten Klassiker-Andeutungen und zeigt so, dass die jüngeren internationalen Stoffe genauso wie die einheimischen Hausgötter auf die Weimarer Kulturfläche gehören.«

(nmz online, 07.10.2018, Roland Dippel)

 

»Nach etwa 3 bis 4 Liedern kommt der Verdacht auf, Rammstein hätten ihre Texte explizit für dieses Theaterstück geschrieben. (...) Ein durchaus gelungener Premierenabend für eine alles andere als gewöhnliche Inszenierung.«

(MDR Thüringen Journal, 06.10.2018, R. Miska/T.Schuler)

 

»In Zeiten wie diesen, wo ›Massenvergewaltigungen‹ für Schlagzeilen sorgen, wo Menschen für Propaganda-Videos enthauptet und Obdachlose angezündet werden, ist ›A Clockwork Orange‹ das Stück der Stunde. (...) Dank des fulminanten Casts, der sich rückhaltlos in diesen düsteren Exzess hinein wirft, gelingt ein packender Zwei-Stunden-Abend weit jenseits von Moralstück und Gesellschaftskritik. (...) Hasko Weber und seine Crew haben es geschafft, ›A Clockwork Orange‹ ganz ohne 68er-Folklore und Pädagogik-Keule zu produzieren.«

(BR, 02.11.2018, Peter Jungblut)