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Wiedereröffnung DNT 1948

Mit einem Festakt und einer Aufführung von »Faust I« wurde vor 75 Jahren, am 28. August 1948, dem 199. Geburtstag Goethes, das wieder aufgebaute Deutsche Nationaltheater Weimar eröffnet.

 

Ein Bombenangriff hatte das Haus am 9. Februar 1945 in Schutt und Trümmer gelegt, einzig die Fassade und das Foyer waren weitgehend unversehrt geblieben. Auf Initiative und durch tatkräftigen Einsatz von Theatermitarbeiter*innen und Weimarer Bürger*innen begannen bereits Ende Februar 1946 die Aufräum- und Bauarbeiten. 

 

Unterstützt und gefördert von der Sowjetischen Militäradministration entstand in den folgenden zweieinhalb Jahren in den erhaltenen Grundanlagen ein großzügiger, modern gestalteter Neubau der Spielstätte, des Zuschauerraums und des Vorderhauses.

 

Dieser sollte den Beginn einer neuen Epoche nach der Schreckensherrschaft des NS-Regimes und dem Zweiten Weltkrieg markieren. Als Zeugnis für den »Willen, eine neue Zukunft zu erarbeiten« sollte das Weimarer Theater »Wegweiser zu neuem Leben« werden, an dessen Gestaltung auch die Künstler bewusst und verantwortungsvoll mitarbeiten müssen, wie Ministerpräsident Werner Eggerath in seiner Weiherede beim Festakt betonte, und dazu aufforderte: »Horcht hinein in das Volk, zeigt den Weg.«

 

           

 

In diesem Sinne äußerte sich auch der damalige Generalintendant Hans-Robert Bortfeldt, der es als künftige Aufgabe betrachtete, das neue Haus »mit wahrhaft humanistischem Geist zu erfüllen, wie ihn die großen Europäer Goethe und Schiller verstanden«, ihr Erbe »als Lebendig-Heutiges wirken zu lassen« und »dem Strom der Zeit zu lauschen und die Zeichen unserer Zeit zu verstehen« (Abendpost, 28.8.1948).

 

Zu den Eröffnungsfeierlichkeiten waren zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Kultur und Wirtschaft aus allen Teilen Deutschlands sowie hohe Offiziere der sowjetischen Besatzungsmacht anwesend.

 

Redaktion: Susann Leine